Pflege lernen zur Probe

Gesamtschule Gronau und Pflegeschule Gronau wollen kooperieren.

Im Rahmen von drei Praxistagen, die im Zuge der Berufsvorbereitung angeboten werden, konnten jetzt neun Schüler*innen der Gesamtschule Gronau im Berufsfeld Pflege hospitieren. Dies ist ein erstes Ergebnis aus einer angestrebten Kooperation der beiden Gronauer Schulen.
Auf der diesjährigen Berufsmesse FIDA in Gronau hat es die ersten Gespräche zu einer gemeinsamen Kooperation zwischen der Lehrerin und Berufswahlkoordinatorin der Gesamtschule Gronau, Ines van de Ven, und der Schulleiterin der Pflegeschule Gronau, Sevgi Filiz, gegeben. Die Idee war es, nicht wie sonst üblich, die Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann vorzustellen, sondern ausgewählten Schüler der oberen Klassen die Möglichkeit zu bieten, an drei Tagen den Beruf der Pflegefachfrau/des Pflegefachmanns unmittelbar zu erleben.
Mit den gesammelten Erfahrungen an der Pflegeschule Gronau, sollen die interessierten Jugendlichen unterstützt werden, durch eigene Erfahrungen zu Entscheidung ihres Berufswunsches zu gelangen. Ziel ist es, dass der Übergang von der allgemeinbildenden Schule in das Berufsleben bzw. zu einer Fachschule wie der Pflegeschule Gronau, gut gelingt, in dem Schüler*innen ihre Interessen und Fähigkeiten im Berufsleben erkunden. Bei dieser Entscheidungsfindung möchten beide Schulen durch eine Kooperation gemeinsam einen Beitrag leisten.
Vom 5.12. bis zum 7.12.23 wurde die Idee in die Tat umgesetzt: Insgesamt 9 Schülerinnen und Schüler hatten sich dazu entschlossen, den Pflegeberuf näher kennenzulernen.
In den ersten zwei Tagen setzten die Schüler*innen sich an der Pflegeschule Gronau mit Themen auseinander, die für den Pflegeberuf relevant sind. Sie erhielten einen Einblick in ausgewählte Themen. Mit dem Hintergrundwissen sollten die Schüler*innen die Verzahnung von Theorie und Praxis wahrnehmen. Inhalte, die im Unterricht an der Pflegeschule unterrichtet werden, sind direkt in Pflegehandlungen in der Praxis umzusetzen und zu erleben. So konnten die Schüler die Themen ‚Waschen und Kleiden', ‚Ekel und Scham' ‚Ernährung und Flüssigkeitszufuhr' und das ‚Messen von Blutdruck und Puls' erarbeiten. Die Bedeutung der ‚Schweigepflicht' in der Pflege war ebenfalls zu vermitteln. Auf den Stationen des St. Antonius-Hospitals oder in den Wohnbereichen des St. Antonius-Stifts, konnten dann diese Inhalte erstmalig angewendet und eingeübt werden. Hierzu wurde der dritte Praxistag der Schüler*innen von Praxisanleiterinnen der St. Antonius-Hospital Gronau GmbH gestaltet und ganztägig begleitet. In den vielen Lernsituationen konnten die Schülerinnen und Schüler den Pflegeberuf dabei hautnah erleben.
Abgeschlossen wurden die drei Praxistage mit einer gemeinsamen Reflexion an der Pflegeschule. Die Schüler*innen empfanden es als hilfreich, dass sie viele neue Eindrücke sammeln und Inhalte aus dem Unterricht konkret anwenden konnten.
Die Erfahrungen wurden unterschiedlich umgesetzt: Bei drei der Schülerinnen führte die Hospitation dazu, dass sie entschieden, den Beruf der Pflegefachfrau erlernen zu wollen. Eine Schülerin konnte für sich entdecken, dass der Beruf nicht ihren Interessen und Neigungen entspricht, was eine lohnende Erkenntnis ist. Die weiteren Schüler*innen hielten sich ihren Karriereweg für die Zukunft weiter offen, waren aber um den erlebten Erfahrungsschatz reicher.

Quelle: Westfälische Nachrichten